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Ein kleiner Lichtblick

Anneliese Guttenberger

Die Ausgangssperre wegen Covid 19 etwas gelockert in Lanzarote

Wir können uns noch kaum daran erinnern wie sich der Alltag anfühlte bevor wir sehr streng bewacht zu Hause bleiben mussten. 8 Wochen und ein paar Tage eingesperrt zu Hause, wegen eines Virus, da ist eine Lockerung sehr wohltuhend.

Letzten Samstag jubelten wir auf unseren Fahrrädern als wir in Richtung Famara an die Kante des Riscos de Famara radelten. Es war so wunderschön mal wieder sich in der Natur bewegen zu dürfen, auch wenn wir mit unserer großen Finca in Teseguite - Galerie und Werkstätten und Wohnhaus in einem -  viel Platz haben.

Trotzdem vermisst man Dinge:

Genauso wenig wie Geld einen wirlich glücklich machen kann, kann auch viel Platz bei einer Ausgangssperre einen nicht einfach mal nur glücklich stimmen.

Was fehlt fragt man sich... heute bin ich zum Schluss gekommen, ja man stelle sich vor ich, Anneliese, die eher im Hintergrund lebt und sonst fast schon als menschenscheu gillt,  ja mir fehlen die Menschen. Die Ansprache, die Gespräche, die Blicke im dreidimensionalem Raum.

Ein schönes Beispiel ist der oben abgebildete bemalte SEEzeichen, SEELENzeichen, SEHzeichenklotz.

Wenn ich ihn auf dem Foto so sehe, da erinnere ich mich genau an die Situation als ich das Foto gemacht habe - Morgens am Meer mit meinem Bulli, nach dem Schwimmen und schnell noch einen Kaffee gekocht.
Ich wollte Valentin nicht schon wieder in Anspruch nehmen dass er mir hilft, er macht sehr gute Fotos. So bin ich mit diesem schönen Morgenlicht am Meer um meine Klötzer gesprungen und habe verucht sie in Szene zu setzen. Dabei geriet mein Puls so in Wallungen wie ich es jetzt kaum schaffe mit einer Fahradtour, nur weil ich es auch mal richtig gut hinbekommen wollte mit den eigentlich optimalen Bedingungen. Alleine schon die aus dem Augenwinkel-Beobachtung durch Valentin jagte meinen Puls hoch und ich war richtig im Element ganz im Hier und Jetzt. Das macht glücklich...
Danke allen Menschen die meinen Lebensweg begleiten und mit mir in dreidimensionalen ( oder auch mehr ) Kontakt getreten sind.
Ausgangssperre lockerer
von Anneliese Guttenberger 05 Mai, 2020
In der Ausgangssperre sollten wir glücklich sein dass wir auf unserer Finca in Teseguite, Lanzarote, viel Platz haben. Was macht aber wirklich glücklich?
von Anneliese Guttenberger bei Gallé 10 Apr., 2020
"Bleibt zu Hause". Seit 26 Tagen halten wir uns an diese Anordnung von oben. Unser Alltag hat sich noch nicht viel verändert, ausser dass die Galerie für Publikumsverkehr geschlossen ist. Beim Arbeiten mit Ton gibt es kaum Ablenkung. Es fliesst mir gut aus der Hand und die Tagwerke stapeln sich in der Werkstatt. Dabei höre ich die Nachrichten aus dem spanischen Radio. Noch klingt da sehr viel Solidarität heraus, auch niedliche Kinderstimmen zwitschern ein "quedate en casa" Man hat es ihnen so beigebracht. Wie gerne würden sie Draussen spielen und toben, sich berühren und rangeln, in Kontakt sein mit Gleichaltrigen. Digitale Kreativideen breiten sich im Netz aus, darunter spassige, hilfreiche, verbindende und aufklärende. El "presidente" Sanchez verkündet gross, dass keiner in der Zeit der Krise vergessen oder abgehängt wird und ringt um Eurobonds. Nur für die Selbständigen, sprich "autonomos", zu denen wir auch gehören, sieht die Lage hier auf Lanzarote, ohne Tourismus, bedrohlich aus. Da gibt es noch nichts umsonst und Lanzarote wird wohl vorerst kein Urlaubsziel sein. Unsere Stimmung ist gut. Wir haben viel Platz und nutzen die geschenkte Zeit. hasta pronto Stefan
von Stefan Schultz 27 März, 2020
Frühmorgens ausgeruht aufgewacht. Die Katzen fordern miauend ihr Futter ein. Die Sonne scheint, die Vögel bauen zwitschernd ihr Nest in die Washingtonia und mir kommt die Lust auf den ersten Kaffee des Tages, wenn ich will mit Blick auf das Meer, auch wenn dieses einige Kilometer entfernt in der Morgensonne glitzert. Nein, vorher noch ein wenig gedehnt und Gymnastik. Dies ist die einzige Routine an der ich festhalte. Ansonsten gibt es keinen genauen Plan so wie vor "quedate en casa" eben wie früher im Modus der gewohnten und verpflichtenden Alltäglichkeiten. Ideen habe ich schon, wie ich den heutigen Tag gestalten könnte. Noch fühlt es sich gut an, ohne Druck, ohne die Hoffnung auf Besucher hier in unserer Galerie in Teseguite und evtl. Verkäufe, die für unseren Unterhalt sorgen, inneren Impulsen nachzugeben. Entweder gehe ich in die Werkstatt und arbeite mit Ton, oder gieße die Pflanzen, widme mich Aufräum- und Ordnungsarbeiten, höre die neuesten Nachrichten zu CoVid 19 in Bezug auf die Situation in Lanzarote, Spanien und den Rest der Welt. Als ich gerade "novios de el mojon" forme, ein inseltypisches Figurenpaar, das gerne von Touristen zum Verschenken und als Erinnerung an ihren Aufenthalt auf Lanzarote erworben wird, klingelt das Telefon und siehe da, am 13. Tag mit geschlossener Galerie, frägt eine Kundin eine Radierung nach. Dazu kommt noch eine e-mail aus der Schweiz, von Jemandem der gerne etwas aus unserm Fundus erwerben möchte. Haben die Postämter eigentlich noch offen? Ich werde mich erkundigen und freue mich darüber, dass wir auch ohne Tagesbetrieb nicht vergessen sind und es da draussen Menschen gibt, die sich auch in den Zeiten der Krise und des Stillstandes an unseren künstlerischen Werken erfreuen möchten. Fazit: Solltet Ihr Wünsche haben in Bezug auf meine keramische Arbeit oder die Malerei von Anneliese Guttenberger, bestellt einfach etwas im Voraus. Jetzt haben wir Zeit, Bestellungen mit viel Zeit und Muse nachzukommen. Bleibt gesund und nutzt die geschenkte Zeit neben Eurer Arbeit und Euren Verpflichtungen im Aussen, auch für eine entspannte Innerlichkeitsintensivpflege. Saldos desde Teseguite, Stefan Schultz
von Anneliese Guttenberger 21 März, 2020
Auch hat eine liebe Freundin uns geholfen die Wasserhähne und die Kugel in einem neuen Anstrich richtig schön leuchten zu lassen! Daaanke
von Anneliese Guttenberger 21 März, 2020
Aber wir haben das gro ße Glück dass unsere Werkstätten und unser Haus ein großer Komplex sind, und deswegen können wir Tag und Nacht und trotz Coronavirus arbeiten. Was nicht heißt dass wir Einkünfte hätten. Ganz im Gegenteil, wir arbeiten auf Vorrat für die noch sehr fern zu sein scheinende Zeiten in denen wieder Besucher in unsere Galerie kommen dürfen.
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